Die erste Korrekturphase an den Börsen scheint erstmal abgeschlossen. Nach einer kurzen Erholung könnte es allerdings weiter runter gehen. Nächstes Ziel 8000?
Der DAX heute mit einem Sprung nach oben. Insbesondere Lufthansa mit großen Gewinnen, nach dem die Aussichten auf einen Entzug der Überflugrechte über Russland sich erst mal verflüchtigt haben. Insgesamt stellt sich die Fragek, ob die Reaktion im DAX heute nur Technik war. Banken konnten von der Zwischenrallye nicht profitieren: Commerzbank und Deutsche Bank mit Verlusten. Hier spiegeln sich die Gefahren einer sich abkühlenden Wirtschaft wegen der Russland Sanktionen. Außerdem mißtrauen Anleger den Finanzinstituten in Sachen Russland-Exposure.
Von Axel Retz
In meinem Newsletter und natürlich auch in meinen immer mittwochs bei Börse online erscheinenden Kolumnen hatte ich sie darauf vorbereitet, dass die Jubelstimmung an den Märkten kippen würde. Nun ist sie gekippt.
Sehen wir erst einmal das Positive: Vom ersten Handelstag des Jahres an (Schlusskurs 02.01. bei 9.400) Punkten hatte sich der DAX sechs gegenläufige Kursschübe von jeweils über 500 Punkten geleistet. Um in derartigen trendlosen Zickzackphasen Erfolg zu haben, ist eine funktionierende Glaskugel Minimalvoraussetzung.
Mit dem Bruch des im Juni 2012 gestarteten Aufwärtstrendkanals und dem gleichzeitigen Abrutschen unter den 200 Tage-GD sieht das anders aus. Und hat den Lesern von „private profits“ bis Freitagabend beim DAX ein Plus von 59,64 Prozent beschert.
Für beide Trades habe ich den Stopp nun gang nah an den aktuellen Schlusskurs nachgezogen. Warum, das erkennen Sie im Chart: Der DAX hat nun die seit Dezember bestehende Unterstützung bei 9.000 Punkten angelaufen und (fast) auch die vom Oktobertief 2011 ausgehende Aufwärtstrendlinie. Das dürfte erst einmal eine Verschnaufpause bedeuten.
Denn kurzfristig betrachtet, ist der DAX nach dem raschen 1.000 Punkte-Sturz (natürlich) eindeutig „überverkauft“.
Der Abwärtsschub wird nun erst einmal eine Unterbrechung finden. Die zu erwartende Gegenbewegung nach oben dürfte aus heutiger Sicht bis 9.300/9.350 Punkte reichen, mehr würde überraschen.
Für all diejenigen, die den schönen Schub nach unten verpasst haben, sollte es danach wieder spannend werden. Denn unterschreitet der DAX auf Schlusskursbasis die Marke von 8.900 und damit das bisherige Jahrestief, ist aus technischem Blickwinkel die Luft frei für den Angriff auf die nächste Tausendermarke bei 8.000 Punkten. Dort allerdings bekommen die Bären es mit einer ausgesprochen harten Unterstützungslinie zu tun.