Hätte man seit 1980 den kompletten Rentenbeitrag – also Arbeitnehmer- plus Arbeitgeberanteil, den wir jeden Monat abführen – einfach in Gold gesteckt, hätte ein normaler Durchschnittsverdiener heute ein Vermögen von knapp 1,7 Millionen Euro.
Von Meinrad Müller
Aus den rund 226.000 Euro, die in 45 Jahren tatsächlich eingezahlt wurden, wären 445 Unzen Gold geworden – bei aktuell 4200 € pro Unze. Jeder kann das mit Taschenrechner oder Grok selbst nachrechnen und staunen.
Warum lässt uns das Umlagesystem trotzdem am Hungertuch nagen?
Die reale Durchschnittsrente in Deutschland liegt heute bei nur 1.100 € brutto pro Monat – das sind 13.200 € im Jahr. Netto bleiben davon oft nur 900–1.000 €. Selbst die theoretische „Vollrente“ nach 45 Jahren Durchschnittslohn (die sogenannte Eckrente) bringt 2025 nur 1.835 € brutto – und das nur, wenn man wirklich immer genau den Durchschnittslohn verdient hat. Die meisten bekommen deutlich weniger.
Prof. Dr. Christian Rieck (Professor für Finance an der Frankfurt University of Applied Sciences) erklärt es brutal klar:
- Das Umlagesystem ist ein Schneeballsystem – kein Betrug, aber ein System, in dem das Geld sofort wieder ausgegeben wird.
- Werte kann man über eine Generation nicht „lagern“ wie Kartoffeln im Keller. Wenn die Rente in 25 Jahren gezahlt werden soll, müssen die damals Lebenden sie neu erwirtschaften.
- Die oft gehörte Ausrede „nur Umlage funktioniert, weil sonst ja nichts da ist“ ist falsch. Unsere Gold-Rechnung beweist: Es wäre sehr wohl etwas da gewesen – wir haben es nur sofort verbraucht statt angelegt.
- Selbst Gold, das angeblich „unproduktiv“ ist und keine Zinsen oder Dividenden bringt, hätte aus denselben Beiträgen ein Millionenvermögen gemacht.
- Ein wirklich produktives System müsste in Infrastruktur, Bildung und weltweiten Kapitalmärkten sparen – nicht nur auf deutsche Arbeitseinkommen setzen.
Stattdessen wurde seit Jahrzehnten alles direkt verbraucht.
Das Rentenpaket, das Friedrich Merz am 5. Dezember 2025 mit hauchdünner Mehrheit durch den Bundestag gepeitscht hat, ist nur ein Aufschub. Es sichert das magere Rentenniveau bis 2031, danach droht wieder der Abschwung. Ohne echte Reform (steuerfreie private Vorsorge, längeres steuerfreies Arbeiten ab 67, Sparen in Produktivkapital) wird die nächste Generation noch mehr zahlen müssen für noch weniger Rente.
Prof. Rieck: „Wir haben das Geld nicht gespart, wir haben es verplempert.“
Die Gold-Rechnung zeigt: Selbst das „langweiligste“ Gut der Welt hätte uns reich gemacht.
Stattdessen lässt man uns mit 1.100 € im Monat zurück – und nennt das „sicher“.
Meinrad Müllers Blog: www.info333.de/p



