Lieber Leser,
das Abschneiden vieler Parteien bei der Bundestagswahl am Sonntag war eine große Überraschung. Ebenso unerwartet kommt zum Wochenauftakt der Kurssprung der Nordex-Aktie von +3,6% auf 10,08 Euro. Sehen wir damit das von so manchem Interessenten erhoffte Kaufsignal für den Windturbinenhersteller?
Schauen wir uns das einmal etwas genauer im Chart an:
Keine Frage: Der Absturz der Nordex-Aktie seit Anfang 2016 ist erschreckend. Vom Vorjahreshoch bei 33,21 Euro hat sich die Notierung bis heute mehr als gedrittelt! Doch was kräftig fällt, steigt meist auch wieder kräftig an – richtig? Falsch!
Wenn etwas derart stark im Kurs absinkt, dann hat das einen einfachen Grund: Das Angebot liegt anhaltend und massiv über der Nachfrage. Am besten zeigt Ihnen diesen Bezug das On-Balance-Volumen (OBV): Dieser Indikator verknüpft die börsentäglichen Kursveränderungen mit den dazugehörigen Umsätzen und kumuliert diese. Entsprechend dokumentiert ein steigendes OBV nachhaltige Käufe der Großinvestoren.
Doch genau das sehen Sie bei Nordex eben nicht: Der Abwärtstrend im OBV dauert seit nunmehr 12 Monaten an. Anfang Juni rutschte der Indikator unter eine Unterstützung, die in den 3 Monaten zuvor ausgebildet worden war. Seit 2 Wochen bewegt sich das OBV auf dem niedrigsten Niveau der letzten Jahre! Daran ändert auch der Kursanstieg zum Wochenauftakt nichts!
Ich bleibe bei meiner schon seit fast 20 Monaten geäußerten Einschätzung: Finger weg von Nordex!
Ein Beitrag von Andreas Sommer.