Vor 25 Jahren hatte die Eurozone noch fast 25 Prozent des globalen BIP. Heute? Gerade mal 15 Prozent. Der Anschluss an KI ist komplett verpasst und Energie gibt es auch nicht. Dafür viel woken Schwachsinn und Regulierungen.
Von Meinrad Müller
Dimon warnte kürzlich, dass die EU durch übermäßige Regulierungen Unternehmen, Investitionen und Innovationen vertreibt, eine Einschätzung, die zunehmend Sorge bei Investoren auslöst. Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, der weltweit gesehen wird. Wer noch ernsthaft in deutsche oder europäische Aktien geht und auf „langfristig wird schon“ setzt, der glaubt auch noch an grüne Staatswunder. Der Zug ist längst abgefahren, nur die Tagesschau hats nicht mitgekriegt. Das große Geld ist nicht weg, es ist einfach woanders und kommt auch nicht mehr. Und jetzt wird’s langsam peinlich für die EU als Investitionsmarkt.
Dimon hat es letzte Woche einfach unverblümt gesagt. Und er ist nicht der Einzige. Larry Fink von BlackRock, dem weltgrößten Vermögensverwalter mit über 11 Billionen Dollar unter Verwaltung (mehr als das Dreifache des deutschen BIP), hat das schon vor Jahren prophezeit. Satya Nadella von Microsoft, dessen Firma eine Marktkapitalisierung von knapp 3,6 Billionen Dollar hat, und Tim Cook von Apple mit über 4 Billionen Dollar, die ganze Riege der ganz Großen schüttelt nur noch den Kopf über diese EU und deren Kommissare.
Die Zahlen sind gnadenlos:
Vor 25 Jahren hatte die Eurozone noch fast 25 Prozent des globalen BIP. Heute? Gerade mal 15 Prozent. Und im dritten Quartal 2024 stolze 0,4 Prozent Wachstum. Null Komma vier! Das ist kein Wachstum, das ist ein Hüsteln im Winter.
Warum das so ist, weiß inzwischen jedes Kind:
– Ein Cloud-Rechenzentrum, das in den USA in sechs Wochen steht, wartet hier zwei Jahre auf irgendwelche Gutachten.
– Jede neue Brüsseler Verordnung ist wie ein zusätzlicher Schlag mit dem Regelungshammer
– 27 verschiedene Datenschutzregime, 27 verschiedene Steuertricksereien, 27-mal „vielleicht nächstes Jahr“.
Die Amis lachen sich schlapp. Die bauen gerade mit Volldampf KI-Zentren, wir diskutieren noch, ob die Stromleitung vielleicht eine geschützte Fledermaus stört. Und das bei einer Arbeitslosigkeit in der Eurozone von 6,5 Prozent. Das ist nichts, worauf der Bürger stolz sein kann.
Weltweites Kapital ist nicht so romantisch um die EU-Zone zu lieben. Kapital hat Ohren wie ein Hase und flinke Beine wie ein Reh. Es geht dahin, wo die Gefahren gering und wo es am schnellsten und sichersten wächst. Momentan ist das überall, nur nicht in der EU. Die USA wachsen mit 2,8 Prozent jährlich, China mit 4,8 Prozent. Wir? Prognosen für 2025: magere 0,9 Prozent.
Die Warnschüsse sind abgefeuert. Von den allergrößten Playern, die Billionen bewegen.
Wer sie ignoriert, zahlt am Ende die Zeche selbst.
Europa ist nicht pleite. Noch nicht.
Aber es arbeitet selbst mit Hochdruck daran.
Meinrad Müllers Blog: www.info333.de/p



