Die interne "Bad Bank" der Commerzbank ist angeblich auf rund 160 Milliarden Euro angewachsen und macht rund ein Drittel der Bilanzsumme aus. Trotzdem soll es keine Notverkäufe von notleidenden Krediten geben. Doch die Konjunktur in 2013 könnte dem ein Strich durch die Rechnung machen.
Deutschlands zweitgrößtes Bankhaus steht vor enormen Sparanstrengungen. Man will sich von einigen Sparten trennen. So steht beispielsweise die Depotbank-Sparte nun zum Verkauf und soll rund 200 Mio Euro bringen - sagen Insider. Aber was ist mit den vielen faulen Krediten, welche die Bank mit sich rumschleppt?
Die interne "Bad Bank" ist angeblich zuletzt auf 160 Milliarden Euro angeschwollen und macht fast ein Drittel der Bilanzsumme aus. Die Bank will ihren Bestand an aussortierten Wertpapieren und Krediten in den nächsten Jahren herunterfahren. Doch wie das konkret geschehen soll, ist bisher nicht auszumachen. Insbesondere entstehen beim Verkauf dieser Wackel-Kredite enorme zusätzliche Verluste.
Bis 2016 soll das Volumen der internen Bad Bank von 160 Milliarden auf 80 Milliarden Euro sinken. "Notverkäufe wird es nicht geben", erklärte einer der Insider. "Aber wenn bestimmte Kredite schneller und trotzdem wertschonend abgebaut werden können, ist das natürlich ein großer Hebel für die Bank", sagte ein anderer. Denn die Altlasten binden Eigenkapital und sind abschreibungsgefährdet. Ein Abbau würde somit die Kapitalquoten verbessern und das Institut krisenfester machen.
Ähnliche Aktionen sind bisher bei der Deutschen Bank nicht bekannt. Hier wird vor allem vor strengerer Regulierung gewarnt. Deutschlands Bankenprimus will vor allem durch den Abbau von Personal sparen. Offensichtlich hat die Nr.1 nicht die Probleme, mit denen die Commerzbank kämpft. Nach Aussagen von Insidern sei das Krediportefolio der Deutschen Bank nicht so abschreibungsträchtig wie das der Commerzbank.