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Black Thursday

Der hier als Black Friday (schwarzer Freitag) bekannte Börsencrash von 1929 war in den USA eigentlich ein Black Thursday (Donnerstag). Am 24. Oktober 1929 gegen 11 Uhr (US-Zeit) brachen die Kurse ohne erkennbaren Auslöser ein, woraufhin sogar der Handel mehrfach zusammenbrach.
Gegen 13.00 Uhr waren mehr als 10 Mrd. Dollar an Börsenwert vernichtet (damals eine unvorstellbar hohe Summe). Diese Krise erreichte allerdings erst einen Tag später Europa, weswegen dieser Tag hier Black-Friday genannt wird.
An dieses Ereignis fühlte ich mich erinnert, als mich gestern mein Kollege Michael Jansen anrief. Es war kurz vor 21.00 Uhr. Ich war gerade aus dem Büro zu Hause angekommen und hatte auf der Heimfahrt nichts von den fallenden Kursen mitbekommen. Als er sagte, dass die amerikanischen Börsen in den letzten 15 Minuten über 8 % eingebrochen sind, dachte ich: „Sch…, jetzt geht die Welt unter!“.
Aufgeregte Kollegen und keine Erklärung
Innerhalb von wenigen Minuten hatte ich den Computer hochgefahren und sah das Elend. Nach einigen Recherchen und Gesprächen mit sehr aufgeregten Kollegen konnten wir immer noch nicht den Grund für den Einbruch ausmachen. Bei den ersten Nachrichtensendern wurde zunächst wieder einmal Griechenland für den Einbruch verantwortlich gemacht. Da sieht man, wie sehr die Redakteure, denen es sicherlich nicht anders ging als uns, dazu neigen, einfach das am nächsten liegende Thema auszuwählen, wenn sie es selbst nicht besser wissen.
Griechenland alleine konnte nicht Ursache gewesen sein
Wir waren uns eigentlich einig, dass das nicht der (einzige) Grund gewesen sein konnte. Kurz zuvor hatte nämlich Spanien noch eine Staatsanleihe im Umfang von 2,345 Mrd. Euro am Markt platzieren können, die sogar überzeichnet war. Und das zu einem im Vergleich halbwegs moderaten Zins von 3,58 Prozent. Das passt eigentlich nicht zu der allgemeinen Panik, die in den Medien verbreitet wird.
Nein, es musste einen anderen Grund geben. Doch schauen wir uns zunächst einmal an, was passiert ist. Dazu gehe ich noch einmal auf den Chart ein, den ich Ihnen am Mittwoch (Nasdaq100 generiert Verkaufsignal) zugesendet habe:

Sie erinnern sich, ich habe am Mittwoch geschrieben, dass sich im Nasdaq100 gleich drei Verkaufs-Formationen gebildet hatten. Ein Island-Reversal, eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ein Diamant. Das Kursziel des Island-Reversals lag, wie beschrieben bei 1.780 Punkten nämlich am Anfang der Minor-Bewegung (schwarzer Pfeil), die zu dem Island-Reversal geführt hatte. Dieses wurde gestern in einem Rutsch erreicht, sozusagen. (Dabei wurden auch mehrere Gaps des Aufwärtstrends geschlossen, das nur zur Info.)

Der Chart-Prophet
Ich könnte mich natürlich jetzt hinstellen und darauf pochen, was für ein genialer Chartist ich doch bin. Es wäre die passende Gelegenheit, richtig dick auf den Putz zu hauen. Aber ehrlich, wenn ich mir diesen Chart ansehe, kann ich nur amüsiert den Kopf schütteln. Ich habe bei der Erstellung dieser Chartanalyse nicht im Traum daran gedacht, dass so etwas passieren wird. Selbst als ich schrieb, dass es bei Unterschreiten der blauen Unterstützung brenzlig werden könnte, dachte ich eigentlich eher daran, dass die Kurse nach und nach dieses tiefe Niveau erreichen werden. Also es besteht kein Grund zur Lobhudelei.
Viele Vermutungen, doch nichts Genaues weiß man nicht
Zunächst wurde gestern noch vermutet, dass gar ein Tippfehler den Crash ausgelöst hätte. Ein Händler der Citigroup hätte bei einem Verkauf, so das Gerücht, statt 16 Millionen 16 Milliarden eingetippt. Und das soll bei Procter & Gamble (P &G), Apple und Accenture zu Kursverlusten geführt haben. Hier einmal die Charts von P&G sowie Accenture.

 
P&G stürzte von ca. 61 Dollar auf unter 40 Dollar. Immerhin ein Dow-Jones-Wert, der dort zu 1,6 % gewichtet ist. Accenture erwischte es am heftigsten. Von 42 Dollar sackte der Wert in den Cent-Bereich.
Dementis und weitere Vermutungen
Die Citigroup, wie auch die US-Börsen dementierten diese erste Vermutung. Anschließend wurden computergesteuerte Handelssysteme, später der computergesteuerte Hochfrequenzhandel für diesen Crash verantwortlich gemacht. Eine andere These besagt, dass es sich um einen Computerfehler gehandelt habe. Computer hätten aufgrund von Handelsaussetzungen einzelner Aktien im Zusammenhang mit der hohen Volatilität ihre Aufträge auf anderen Handelsplattformen abgewickelt, auf denen die Umsätze deutliche niedriger gewesen sind. Und hier hätten die Verkäufe keine Käufer mehr gefunden.
Ein Mix aus allem
Ich vermute eher, dass hier eine Menge Faktoren eine Rolle spielten. Die grundsätzliche Verunsicherung der Anleger durch die Kursabschläge der letzten Tage und Wochen, die Verunsicherung durch die Griechenlandkrise, extrem deutliche charttechnische Signale und anderes haben sich zu diesem unheilvollem Gebräu zusammengemixt. Und so bleibt dieser Einbruch vielleicht genauso unerklärlich wie der 1929, als es übrigens noch keinen Computerhandel gab. Hätte es diesen 1929 gegeben, wäre er sicherlich auch für den Einbruch verantwortlich gemacht worden!
Interessant ist, dass die New Yorker Börsen NYSE und NASDAQ angekündigt haben, alle Transaktionen mit Aktien, die zwischen 14.40 Uhr und 15.00 Uhr Ortszeit mehr als 60 Prozent verloren hatten, zurückzunehmen. Gerade im NASDAQ sollen davon mehr als 100 Aktien betroffen sein.
Markt stabilisiert sich
Noch gestern Abend stabilisierten sich die US-Indizes, wie Sie an der Kerze im NASDAQ erkennen können. Auch heute schienen sich die Märkte zunächst weiter zu stabilisieren, kamen anschließend jedoch wieder unter Druck. Angesichts der enormen ökonomischen Risiken, die im Markt sind, bleibt ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Normalerweise muss man solche Kursrücksetzer kaufen. Es hat Ähnlichkeiten mit einem „Sell-Off“, dem Ausverkauf, der normalerweise am Ende eines längeren Kursrückgangs Anzeichen eines Bodens ist. Da wir uns aber nicht am „Ende eines längeren Kursrückgangs“ befinden, kann dieser Einbruch ähnlich wie 1929 auch eine längere Phase fallender Kurse einleiten.
Es wird sicherlich davon abhängen, was für weitere Nachrichten den Markt treffen. Der US-Arbeitsmarktbericht war zumindest schon einmal von der Tendenz her positiv. Dazu mehr unter den US-Konjunkturdaten.
Steffens Daily --->stockstreet.de

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